Kinder vor Gericht?
Der Polizeigewerkschafter Rainer Wendt (CDU) hat nach der Vergewaltigung in Mülheim eine neue Idee
Vergewaltigungen sind abscheuliche Verbrechen. Egal, wer sie begeht. Politik und Justiz sollten alles tun, um potenzielle Täter abzuschrecken - darüber herrscht offiziell Einigkeit in diesem Land. Aber Kinder vor Gericht stellen?
Das ist die neueste Idee von Rainer Wendt, dem Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Anlässlich einer Vergewaltigung mit fünf minderjährigen Tatverdächtigen im nordrhein-westfälischen Mülheim forderte der CDUler und Polizist, das Alter der Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre herabzusetzen. Einmal vor Staatsanwälten und Richtern zu stehen, könne junge Menschen abschrecken, weitere Straftaten zu begehen, meinte Wendt gegenüber »nd«. Kinder ins Gefängnis stecken wolle er nicht.
Der Deutsche Richterbund wies Wendts Forderung umgehend zurück. »Die Gleichung mehr Strafrecht gleich weniger Kriminalität geht bei den Jugendlichen nicht auf«, teilte der Vorsitzende Jens Gnisa der dpa mit. Das Jugends...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.