• Kultur
  • Arielle, die Meerjungfrau

Die Fische und die Ordnung

Schwäche der Identity Politics: Es geht oft nicht darum, was dargestellt wird, sondern darum, wer etwas darstellt

  • Alexander Nabert
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die Schauspielerin Halle Bailey weicht ab. Sie ist schwarz. Dennoch soll sie die »Arielle« in der Realverfilmung des Disney-Filmes »Arielle, die Meerjungfrau« spielen. In der Zeichentrickvorlage wird die Figur mit rotem Haar, grünen Augen und weißer Haut gezeichnet, im Märchen »Die Kleine Seejungfrau« von Hans Christian Andersen hat die Hauptfigur dunkelblauen Augen und bleiche, weiße Haut. Die nun geplante Besetzung macht viele Leute sauer: Arielle sei Dänin, unter Wasser könne man nicht »braun werden«, und Meerjungfrauen müssten nun mal »blass« sein. Dass es sich dabei um platte, rassistische Abwehrreflexe handelt, steht außer Frage. Doch die antirassistischen Gegenargumente greifen oftmals zu kurz. Man verweist darauf, dass Schwarze im Film unterrepräsentiert sind, und freut sich über jede schwarze Person, die eine Hauptrolle ergattern kann. So verständlich diese Freude sein mag, zeigt sie auch eine große Schwäche der gegenwärtigen ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.