Ein Kapitän allein reicht nicht
Für mehr Flexibilität setzen Radteams bei der Tour de France neuerdings auf mehrere Anführer. Von Tom Mustroph
Das feine weiße Pulver des gestampften Lehms auf dem letzten Kilometer hinauf zur »Superplanche« des Belles Filles wurde von den wild nach links und rechts gewuchteten Rädern der Spitzenfahrer des Pelotons aufgewirbelt, als handelte es sich bei der 6. Etappe der Tour de France um eine Imitation des Lehmstraßenrennens Strade Bianche. Als sich der Staub gelegt hatte, nahm nicht nur der Blick auf die Vogesen, sondern auch der auf die Rangliste der Favoriten um den Gesamtsieg endlich wieder etwas klarere Konturen an. Und damit auch die teaminternen Hierarchien der Kapitäne, Co-Kapitäne und Edelhelfer.
Nach Jahren der Ein-Mann-Dominatoren um Lance Armstrong, Jan Ullrich, Alberto Contador oder Chris Froome setzen immer mehr Teams auf mehrere Anführer, frei nach dem Motto: Hauptsache einer kommt durch. Titelverteidiger Geraint Thomas war auf den letzten 350 Metern am Donnerstag der Beste, neun Sekunden schneller auch als sein sonst dynamischer...
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