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Studie: Mehr Frauen in der Chefetage
Insgesamt sind weibliche Führungskräfte weiterhin unterrepräsentiert / Mehr Parität im Osten
Friedrichshafen. Frauen sind trotz Fortschritten in den Topetagen kommunaler Unternehmen einer Studie zufolge weiter unterrepräsentiert. Zwar stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte in 69 größeren Kommunen verglichen mit dem Frühjahr 2018 im Schnitt um 1,3 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent, wie aus der Untersuchung der Zeppelin Universität Friedrichshafen hervorgeht. »Die Repräsentation liegt aber weiterhin unter den von der Politik vielfach formulierten Zielen«, sagte Studienleiter Ulf Papenfuß.
Zwischen den untersuchten Städten gibt es der Studie zufolge große Unterschiede. In manchen stieg im Laufe der Jahre der Anteil von Topmanagerinnen. In anderen gab es den Angaben zufolge eine Stagnation auf niedrigem Niveau oder sogar einen Rückgang. »Einige Kommunen haben sich des Themas angenommen und inzwischen eine vergleichsweise hohe Repräsentation erreicht. Das hängt in erster Linie von den handelnden Akteuren ab«, sagte Papenfuß.
Spitzenreiter war erneut die Stadt Offenbach mit einer Frauenquote von 54,5 Prozent in den Topetagen kommunaler Firmen. In den Unternehmen der Städte Braunschweig, Flensburg, Ludwigshafen und Neunkirchen gab es den Angaben zufolge im Untersuchungszeitraum April/Mai 2019 dagegen keine weiblichen Führungskräfte.
Ausgewertet wurden 1463 öffentliche Unternehmen wie Stadtwerke oder Krankenhäuser in 69 Städten. Verglichen wurden Stadtstaaten, Landeshauptstädte und die vier größten Kommunen je Bundesland. Veränderungen bei den Quoten können im Einzelfall allerdings auch damit zusammenhängen, dass in einem Unternehmen die Anzahl an Top-Managementposten erhöht wurde. Dadurch kann der Anteil weiblicher Führungskräfte sinken, obwohl keine Frau ausgeschieden ist.
Bei den untersuchten Städten insgesamt gibt es ein deutliches Gefälle zwischen Ost und West. Die östlichen Bundesländer (ohne Berlin) kamen demnach in der Summe auf einen Frauenanteil von 23,8 Prozent (Vorjahr: 22,5 Prozent) im Vorstand, der Geschäftsleitung oder Geschäftsführung kommunaler Unternehmen. Im Westen ohne die Stadtstaaten Hamburg und Bremen waren es 14,3 Prozent (13,5). Die Gründe dafür wurden nicht untersucht.
Besonders häufig sind Top-Managerinnen der Studie zufolge in den Bereichen Zoologische Gärten, Landschaftspflege und Naturschutz, Gesundheit und Soziales sowie in Krankenhäusern zu finden. Deutlich geringer ist ihr Anteil unter anderem bei Banken und im Finanzwesen, in Stadtwerken oder in der Abfall- und Entsorgungswirtschaft. dpa/nd
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