Entrechtet, vertrieben, bedroht

Das Dorf von Inés Pérez musste der Steinkohle weichen. Sie lernte zu kämpfen.

Inés Pérez und ihre Nachbarn wurden vertrieben. Nun wollen sie unweit vom alten ein neues Dorf aufbauen. Doch die ihnen zustehende Hilfe kommt nur schleppend.
Inés Pérez und ihre Nachbarn wurden vertrieben. Nun wollen sie unweit vom alten ein neues Dorf aufbauen. Doch die ihnen zustehende Hilfe kommt nur schleppend.

Ein Dorf entsteht. Ein paar Schritte nur von einer stark befahrenen Straße, auf der bis zum Rand mit Steinkohle beladene Lastwagen dahin donnern, öffnet Inés Pérez eine kleine Pforte in einem Zaun. Die Geräusche der Landstraße verhallen langsam, das Sirren der Insekten wird lauter. Beim Laufen knackt Unterholz unter den Füßen. Auf einer Lichtung sind Holzpfeiler in den Boden gerammt, verbunden mit anderen Rundhölzern bilden sie die Grundkonstruktion eines Hauses. Schräg miteinander verbundene Hölzer fügen sich zu einem Dach. Inés Pérez, eine 34-jährige Afrokolumbianerin, atmet tief durch. Wirkte sie am Rande der Landstraße noch angespannt, verärgert vom Verkehr, der ihr immer wieder in Erinnerung ruft, wer dafür verantwortlich ist, dass ihr Leben sich so radikal änderte, so macht sie jetzt einen befreiten Eindruck. Die Busch- und Waldlandschaft rings um die Farm La Cruz in der Nähe der Ortschaft Hatonuevo ist rund 30 Kilometer von ihre...


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