Ukraine: Selenskyj erklärt der Korruption den Krieg
Die Parlamentswahlen am Sonntag dürften die Macht der Oligarchen kaum brechen. Von Denis Trubetskoy
»Die Ukraine führt zwei Kriege. Einen gegen Russland und einen gegen die Korruption«, sagt der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, wenn er über eines der schmerzhaftesten Themen seines Landes spricht. Der 41-jährige Ex-Komiker hatte in der Stichwahl im April seinen Vorgänger Petro Poroschenko politisch vernichtet, der selbst angetreten war mit dem Versprechen, Korruption und Günstlingswirtschaft zu bekämpfen. Zwar hat die Ukraine 2018 zehn Positionen im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International gutgemacht, befindet sich jedoch nur auf dem 120. Rang. Einziger Trost der Ukrainer: Russland steht im Ranking noch schlechter da.
Selenskyjs Partei heißt »Diener des Volkes«, benannt nach der Satire-Serie, in der Selenskyj einen Schullehrer spielt, der Präsident wird und knallhart gegen Korruption vorgeht. Die Partei wird nach der vorgezogenen Präsi...
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