Marschbefehl auf zwei Prozent

Noch mehr Milliarden für Rüstung sind Unsinn, meint René Heilig

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die neue Verteidigungsministerin rasch Abstand zu ihrer Vorgängerin aufbauen will. Kaum im Amt und naturgemäß völlig unbeleckt von dessen innen- wie außenpolitischen Herausforderungen, riskiert sie nachhaltige Forderungen.

Dabei wirft sie sich ohne Not dem US-Präsidenten Trump an den Hals. Sie habe schon immer kritisiert, dass Deutschland zu wenig für Verteidigung ausgibt, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer und will sich im Kabinett und im Koalitionsausschuss als Ministerin und Parteichefin - also im Kampf um die Kanzlerschaft - dafür einsetzen, dass man zügig auf das der NATO zugesagte Zwei-Prozent-Ziel losmarschiert. Um in noch mehr Beschaffungschaos noch mehr Geld zu verpulvern? Selbst wenn man AKKs Überzeugungen wider mehr Vertrauensbildung in Europa folgen mag - Mehrausgaben in zweistelliger Milliardenhöhe sind Unsinn.

Höchst unterwürfig klingt es, wenn die Ministerin die NATO als »Eckstein unserer Sicherheitsarchitektur« bezeichnet und, anders als ihre Vorgängerin, die EU wohl gerade noch als hilfreichen Mörtel betrachtet. Auch die Bemerkung, man dürfe, was rechtsextremistische Tendenzen in der Bundeswehr betrifft, keinen Generalverdacht hegen, trifft daneben. Wer macht das?! Es geht um eine konsequente Debatte über das Soldatsein in einer Demokratie. Vielleicht liest AKK das noch mal nach - in Merkels Rede zum 20. Juli.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.