Wachkoma-Patient durfte sterben

Nach dem dramatischen Fall Vincent Lambert bleibt Sterbegleitung in Frankreich ein Reizthema

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Name Vincent Lambert ist wohl allen Franzosen ein Begriff. Über seinen Fall berichteten die Medien viel und kontrovers. Nach elf Jahren Wachkoma ist der 42-Jährige Mitte des Monats in der Universitätsklinik Reims gestorben. Eine Woche zuvor hatten die Ärzte künstliche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr eingestellt.

Dagegen hatten die Eltern bis zuletzt angekämpft und sogar gegen den behandelnden Arzt Klage wegen Totschlags eingereicht. Die Ehefrau von Vincent Lambert und andere Verwandte plädierten jedoch gemeinsam mit Ärzten seit Jahren dafür, den seit einem Motorradunfall 2008 unverändert bewusstlosen Patienten in Würde sterben zu lassen. Ein Neffe bezeichnete die lebenserhaltenden Maßnahmen als »puren Sadismus«. Lambert, selbst Krankenpfleger, habe nie gewollt, dass sein Leben künstlich verlängert werde. Eine Patientenverfügung gab es aber nicht.

Mehrmals hatten die Ärzte bereits die künstliche Ernährung eingestellt, doch jedes Ma...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.