- Politik
- Mecklenburg-Vorpommern
Weiter mehr politisch motivierte Straftaten von rechts
Von April bis Juni gab es in Mecklenburg-Vorpommern 232 Fälle / Behörden ermittelten 162 Tatverdächtige
Schwerin. Im zweiten Quartal dieses Jahres hat es in Mecklenburg-Vorpommern erneut deutlich mehr politisch motivierte Straftaten von Anhängern der rechten Szene gegeben als von der linken. Wie aus der am Freitag bekannt gewordenen Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Landtag hervorgeht, gab es von April bis Juni 232 rechtsmotivierte Fälle, zum Großteil Propagandadelikte. Dem standen mit 122 etwa halb so viele Straftaten linksgerichteter Aktivisten gegenüber.
Polizisten waren 35 Mal Ziel von rechten Anfeindungen und Angriffen, neun Beamte wurden dabei verletzt. 13 Mal gingen die Angriffe von Anhängern der linken Szene aus, mit der Folge von zwei verletzten Polizisten. Die Behörden ermittelten den Angaben zufolge insgesamt 162 Tatverdächtige aus dem rechten und 37 aus dem linken Spektrum. Gewaltdelikte waren die Ausnahme, kamen mit 13 Fällen bei Anhängern der rechten Szene aber häufiger vor als bei denen mit linkem Hintergrund, denen sechs Fälle zugerechnet wurden.
Der LINKEN-Abgeordnete Peter Ritter lässt sich regelmäßig über die Entwicklung bei politisch motivierten Straftaten im Land unterrichten. »Meine Kleinen Anfragen verdeutlichen Quartal um Quartal, dass die größte Gefahr für ein friedvolles Zusammenleben eindeutig von rechts ausgeht. Erst in den letzten Wochen wurde uns dies durch den Mord an Walter Lübcke sowie dem Mordversuch an einem 26-jährigen Eritreer auf erschütternde Weise vor Augen geführt«, erklärte Ritter. Alle demokratischen Kräfte seien gut beraten, »zu einem gesellschaftlichen Klima beizutragen, das Neonazis und Rassisten nicht noch in ihren menschenverachtenden Taten bestärkt«, mahnte der Oppositionspolitiker. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.