Geschlagen, beraubt, abgeschoben

Flüchtlinge erleben in Kroatien regelmäßig Unrecht / Ein Polizist aus Zagreb bestätigt: Es gab Dienstanweisungen

  • Barbara Matejčić, Zagreb, Bihać und Velika Kladuša
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

»Meine Polizeikollegen und ich haben an illegalen Rückführungen von Migranten von Zagreb an die kroatische Grenze mit Bosnien und Herzegowina und Serbien teilgenommen. Wir brachten sie an die grüne Grenze und wiesen sie an, nach Bosnien oder Serbien zurückzukehren. Wir haben sie nicht dokumentiert. Wir haben ihnen nicht erlaubt, Asyl zu beantragen. Dies waren die Anweisungen unserer Vorgesetzten auf der Polizeiwache.«

Mit dieser Aussage hat erstmals ein kroatischer Polizeibeamter kollektive Rückführungen von Asylbewerbern aus Zagreb, das heißt weit entfernt von der kroatischen Grenze, bestätigt. Die sogenannten Pushbacks sind nach geltendem Recht der Europäischen Union illegal. Das kroatische Innenministerium weist entsprechende Vorwürfe von Nichtregierungsorganisationen immer wieder zurück.

Der zitierte Beamte ist seit mehreren Jahren im Dienst. Aus Sicherheitsgründen verlangt er, dass weder sein Name noch sein Revier genann...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.