Das Warten auf den Brief aus London

Stimmungsmache für deutschen Militäreinsatz vor Irans Küsten: Sonst wäre unser »Wohlstand« in Gefahr

Wie sich Zeiten ändern! Es ist noch nicht einmal zehn Jahre her, da erklärte der damalige Bundespräsident Horst Köhler - ein Mann der CDU -, dass Bundeswehreinsätze durchaus auch den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands dienen können. Die Welle der öffentlichen Empörung war groß, Köhler trat zurück.

An diesem Wochenende verlangte Norbert Röttgen, Vorsitzender des außenpolitischen Parlamentsausschusses, wie selbstverständlich, dass sich Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien an einer Militärmission in der Straße von Hormus beteiligen müsse, weil unser Wohlstand »wie kein anderer in der Welt« von der freien Schifffahrt gerade in dieser Region abhängig sei.

Man darf getrost »Wohlstand« durch »wirtschaftlichen Gewinn« ersetzten, dennoch: Deutschland scheint ein Sommerthema gefunden zu haben, nachdem Großbritannien vor wenigen Tagen die Idee einer europäischen Militärmission in der Straße von Hormus aufgeworfe...


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