Möbel erzählen vom Rechtsradikalismus
Das Werk Henrike Naumanns im Kunstverein Hannover kreist um die Nachwendejahre im neuen Osten der Republik
Auf dem Plakat zu ihrer Ausstellung im Hannoveraner Kunstverein sieht man die Künstlerin Henrike Naumann in einem seltsamen farbigen Plüschkostüm. Zur Expo 2000 trugen Animateure es auf dem Gelände der Weltausstellung in Hannover. Auf über 160 Hektar präsentierten sich insgesamt 155 Länder in eigens dafür entworfenen Pavillons. Das Gelände besteht bis heute.
Das noch junge und einigermaßen überschaubare Werk Henrike Naumanns kreist um die Nachwendejahre im neuen Osten der Republik, dessen Fantasien, Hoffnungen und Enttäuschungen sowie die Auswüchse des Rechtsradikalismus. Das Jahr der Expo markiert den Endpunkt des ersten Jahrzehnts nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik.
Das Material, mit dem Naumann diese Geschichte verhandelt, entstammt dem Alltag der späten 80er und 90er Jahre. Es sind Zimmereinrichtungen, vor allem billige Schrankwände aus dunkel lackiertem Sperrholz. Naumann baut aus den Möbeln, die sie auf...
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