Viel Ärger um nichts
Ein Überhang an unsympathischen Menschen: das Familiendrama »Love After Love«
Eines der schönsten Gedichte des 20. Jahrhunderts, »Love After Love« von Derek Walcott, spricht von der Beziehung, die ein Mensch zu sich selbst hat. Es handelt davon, dass man irgendwann lerne, sich als Freund zu behandeln, dass der Blick in den Spiegel Betrachter und Betrachteten eins werden lasse, dass beide folglich das eigene Glück im Glück des anderen finden. Man werde den Fremden wieder lieben lernen, der man selbst einmal war, der einen immer liebte und den man missachtet hat für einen anderen. Für den, meint das, der man hat werden wollen und der man nun, vielleicht, mehr oder weniger geworden ist. Eben deswegen, weil man heute als ein anderer in der Welt steht, kann man sich wieder lieben. Denn man ist immer schon beides, Eigenschaft und Wille, Wirklichkeit und Selbstbild. Im Alter wächst die Möglichkeit, sich mit sich selbst zu versöhnen, ohne Unsicherheit und das Gefühl drohenden Rückfalls auf sein jüngeres Ich zu blicken. ...
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