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Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber

DIHK macht Azubi-Bewerbern Mut / LINKE fordert Recht auf Ausbildung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Angesichts der vielen offenen Ausbildungsplätze hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unversorgte Bewerber dazu aufgerufen, sich auch nachträglich zu melden. »Für Jugendliche, die mit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. August beziehungsweise 1. September noch keinen Platz gefunden haben, bietet das Ausbildungsjahr immer noch viele Chancen«, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die LINKE im Bundestag hingegen verwies auf die immer zahlreicheren Lehrstellenbewerber ohne Ausbildungsvertrag und rief die Wirtschaft zu verstärkten Anstrengungen auf.

Die LINKE-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann verwies darauf, dass im vergangenen Jahr bis Ende September 24.540 Menschen ohne Platz geblieben waren. Im Jahr zuvor waren es 23.712. Seit 2010 stieg diese Zahl mit Schwankungen von damals 12.016 an, wie aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht. Zimmermann forderte ein Umdenken der Arbeitgeber, »die sich ihren idealen Azubi nicht backen können«, wie sie der dpa sagte. »Es kann nicht sein, dass zunehmend Arbeitgeber über Fachkräftemangel und fehlende Azubis klagen, gleichzeitig aber so viele Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgehen.« Nötig sei ein Rechtsanspruch auf Ausbildung.

Wie die BA am Mittwoch mitgeteilt hatte, waren im Juli noch rund 207 200 unbesetzte Ausbildungsstellen zu vermitteln. Rein rechnerisch gab es 35 200 mehr Lehrstellen als Bewerber.

Schweitzer betonte: »Trotz schwächerer Konjunktur ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt für Lehrstellenbewerber besser denn je.« Tausende von Stellen seien in einer Vielzahl von Berufen, Branchen und Regionen noch unbesetzt. »Während die Betriebe früher unter zahlreichen Bewerbern auswählen konnten, wählen heute immer öfter die Jugendlichen ihren Ausbildungsbetrieb aus.« Viele Unternehmen böten den Jugendlichen längst Zusatzangebote wie etwa Unterstützung bei Führerschein oder beim Wohnen.

Schweitzer ermunterte Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, auf Unternehmen und die IHKs zuzugehen oder an einer Nachvermittlungsaktionen teilzunehmen. »Im Zweifel kann die Ausbildung auch noch im Oktober starten.« Es gelte dann aber, den Stoff in der Berufsschule nachzuholen.

Im vergangenen Jahr hatten laut jüngstem Berufsbildungsbericht 531 400 Menschen mit ihrer Ausbildung begonnen, mehr als jeweils in den fünf Jahren davor. dpa/nd

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