• OXI
  • Fortpflanzung

Kinder machen

Über die Herausnahme der reproduktiven aus der sexuellen Sphäre und was daraus folgt

  • Ulrike Baureithel
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Früher Morgen, das Paar hat es eilig. Im Badezimmer fällt Fridas Blick auf ihren Menstruationskalender: »Ich hab Eisprung«, sagt sie zu Tobias, den sie eben noch abgewiesen hat. Huschhusch, ein neuer Versuch, zu einem Kind zu kommen. Frida und Tobias sind »Dinkys« (Double income no kids yet) und versuchen schon seit zwei Jahren erfolglos, Eltern zu werden.

So wie im Film »Dinky Sinky« der Regisseurin Mareille Klein erleben es viele Paare jenseits der 35: Endlich haben sie den passenden Partner gefunden, sich beruflich eingerichtet und nun soll kommen, was das Glück vollständig macht und was inzwischen für die Mittelschichtsnorm des »gelungenen Lebens« unabdingbar ist, das Kind. Doch nach all den Erfolgen will es nicht klappen, und wie bei Frida und Tobias folgt der Sex dann plötzlich den Forderungen des Fertilitätskalenders. Lust? Geschenkt. Vielmehr: harte Arbeit und Beweislast. Kinder basteln kann jeder? Denkste!

»Die chemi...


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