Den Kaisersaal demokratisieren
LINKE will Prunkraum in Hamburgs Rathaus umbenennen - Erinnerungen an Sülzeaufstand
Vor 101 Jahren zerbrach in Deutschland die Monarchie, dennoch ist sie im Hamburger Rathaus noch immer präsent: in Gestalt einer Büste des 1871 in Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufenen Wilhelm I., platziert in einem der prächtigsten Räume des 1897 vollendeten Bauwerks, im Kaisersaal. Der backenbärtige Hohenzoller, Großvater des Weltkrieg-Kaisers Wilhelm II., war jetzt vorübergehend mit einem roten Tuch verhüllt. Umgehängt hatte es ihm Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Bürgerschaft der Hansestadt, um zu signalisieren: Statt der Kaiserzeit möge der Raum fortan der Demokratie gewidmet sein und per Parlamentsbeschluss in Republikanischer Saal umbenannt werden.
Im Hamburger Rathaus, so bedauert die LINKE, haben demokratische und republikanische Umbrüche bisher keinen Niederschlag gefunden. Die Novemberrevolution von 1918, die erst eine von allen Hansestädtern gewählte Bürgerschaft hervorgebracht hat...
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