Kinderkrankheiten der Gentherapie
Von Iris Rapoport , Boston und Berlin
Bei Bakterien war die Gentechnik schnell erfolgreich. Ihnen fremde Gene - ob von Mensch oder Tier - hinzuzufügen, ist einfach. So können sie Proteine produzieren, die in Medizin oder Industrie benötigt werden. Bei vielzelligen Organismen ist das viel komplizierter. Schließlich ist ihr Genom nicht nur in Aufbau und Regulation weitaus komplexer, es ist auch noch im Zellkern verborgen.
Allein schon der Transport eines Gens in eine menschliche Körperzelle ist schwer zu bewerkstelligen. Da Viren auf das Einschleusen ihrer Gene in Wirtszellen spezialisiert sind, hat man einige zu »Genfähren« umfunktioniert. Ihre gefährlichen Gene wurden entfernt und statt dessen die gewünschten eingesetzt. Doch auf diese Weise ist es nicht möglich, ein Gen gezielt zu platzieren oder gar ein defektes Gen zu ersetzen. Deshalb kann das importierte Gen auch nicht von der Zelle reguliert werden.
Außerdem bergen Viruspartikel die Gefahr, allergische Reaktionen aus...
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