Die Gegenwärtigkeit des NSU

Ann Loewin versetzt sich in die Lage derer, die sich von rechtem Terror bedroht fühlen müssen

Am 5. Mai 2017, fast genau zwei Jahre vor dem Mord an Walter Lübcke, wurde in Duisburg Birgül Düven in ihrem Café im Innenhafen mit mehreren Kopfschüssen hingerichtet. Keinen Kilometer weiter platzierte nun - am 6. August - ein Deutscher eine Bombenattrappe in einer Mall. Der Verdächtige wurde festgenommen.

Die 46-jährige Düven war öffentlich präsent, Repräsentantin einer erfolgreichen (post-)migrantischen Generation. Der für den Mord verurteilte 30-jährige Deutsche Konstantin S. soll aus reiner Mordlust gehandelt haben. Doch Kopfschüsse, migrantisches Opfer, kein Raub, keine Beziehung - das erinnert an das »Terrortrio«. Die Gruppe »NSU-Watch« forderte deshalb, in Richtung rassistischer Motive zu ermitteln. Nazis aber soll der Duisburger, ob seines Geburtsortes oft als Venezolaner tituliert, nicht gekannt haben, auch nicht aus seinem »Schießklub«, von dem sein Vater wusste. Seine Mordfantasien hätten »literarische und geschichtliche Vo...


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