Kein Stipendium ohne Vorschuss

Für Studenten aus dem bitterarmen Madagaskar ist der Deutsche Akademische Auslandsdienst eine große Hürde

  • Karl Kelschebach
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Madagaskars größte Universität, die Université d'Antananarivo, liegt prächtig: Sie thront auf einem der zahlreichen Hügel der Hauptstadt, gegenüber dem Palast, in dem einst die Könige von Madagaskar residierten, bevor die französischen Kolonialherren die letzte Merina-Königin, Ranavalona III. im Jahr 1897 zur Abdankung zwangen und verbannten.

Im Mai, wenn die kalte Jahreszeit beginnt, leuchten auf dem Campus die roten Blüten der Christsterne. Trotzdem riecht es nach Kloake. Nur ein Teil der Universität verfügt über eine geschlossene Kanalisation. Ein Gros der Abwässer rinnt durch offene Kanäle. Wer an europäische Standards gewöhnt ist, dem jagt noch manch anderes hier kalte Schauer über den Rücken. Wasser? Meist nicht zu bekommen. Strom? Ist im Prinzip da - doch allzu zuverlässig geht es an der Université d'Antananarivo halt nicht zu. Internet? Manchmal läuft's, manchmal nicht. Bibliotheken? Ein paar gibt es, allerdings ohne aktue...


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