Die Namenlosen
Eric Vuillard erzählt die Geschichte des 14. Juli 1789 von unten
Nihil humani a me alienum puto (Nichts Menschliches ist mir fremd). Diese Maxime schrieb Karl Marx 1865 seiner Tochter Jenny ins Poesiealbum. Man kann davon ausgehen, dass ihm das jüngst auf Deutsch erschienene Buch »14. Juli« des französischen Schriftstellers Éric Vuillard gefallen hätte. Dort wird die Geburtsstunde der Französischen Revolution als bildreiches Panorama vieler Miniaturen erzählt. Man begegnet Arbeiter*innen, Tagelöhnern, Hausfrauen und Handwerkern. Man taucht ein in ihr Leben, vor allem in ihr Leid am Ende des Ancien Régime.
So begleitet man die Unterdrückten und Entrechteten, wie sie in Kneipen diskutieren gegen die Ungerechtigkeit, erst zaghaft und unsicher, dann nahezu triebhaft, und wie sie dann am 14. Juli 1789 die Bastille stürmen, das Symbol der verhassten Monarchie. Man erfährt Banales, Alltägliches und Zufälliges, aus dem sich weltgeschichtliche Ereignisse wie die Französische Revolution speisen.
Vui...
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