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Die Passion Christians
Wie das Alpendorf Oberammergau eine jahrhundertealte Spieltradition neu beseelt.
Wir schreiben das Jahr 1632. In deutschen Landen tobt seit 15 Jahren ein Krieg, der später als der Dreißigjährige die Geschichtsbücher bereichern wird. Doch in Oberbayern ist es keine marodierende, brandschatzende Soldateska, die viel Volks verdirbt und zernichtet, sondern ein dem schlichten Verstand verschlossenes Verhängnis: die Pest. Ein Entrinnen gibt es nicht. In den Ebenen nicht und nicht auf den Höhen. »War ihr kein Dorf zu elend zum Besuch, kein Bergkamm so verschrundet, dass sie über ihn nicht ihr verblattert Haupt hinaufgeschoben hätt’ und dem nächsten Bergtal zugewendet«, beschreibt ein Heimatdichter das grausame Geschick. Doch noch ist Oberammergau verschont von der Seuche. Tag und Nacht brennen auf den Bergen um das Dorf am Fuße des Kofel die Feuer, an denen Wachen die Pässe versperren. Niemand soll herein, der die tödliche Saat in sich trägt. Doch einer kommt durch: Der Oberammergauer Kaspar Schisler, der sich in Eschenlo...
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