Literaturfestivals sind wie gestohlene Nasen
Clemens J. Setz kämpft für die »Beschreibungsfähigkeit«: Die Story-Sammlung »Der Trost runder Dinge«
In den Erzählungen von Clemens J. Setz gerät der Alltag aus den Fugen. In der Geschichte »Geteiltes Leid« zum Beispiel reißen Michael Zweigl immer wieder Panikattacken aus seinem Leben. Zu den Strategien, die Zweigl im Lauf der Zeit zur Linderung dieser unerklärlichen Angst gefunden hat - wenn auch nur »im Promillebereich« - gehört der Anblick »runder Sachen«.
Was seine Söhne angeht, so »hatte er immer noch rege Fantasien darüber, dass die Angstzustände auch bei einem seiner Söhne einsetzten«. Denn dann hätte er jemanden, der ihn verstünde, mit dem er sein Leid teilen könnte. Doch als Felix, einer der beiden, seinem Vater die Angst vorspielt, um ihn damit endlich zufriedenzustellen, fühlt er sich gedemütigt. »Es war jetzt so, als hätte Felix sogar diesen allerletzten Besitz, nämlich die Beschreibungsfähigkeit selbst, irgendwie aberkannt und weggenommen.«
In vielerlei Hinsicht könnte das ebenso für das literarische Erzählen im Allgemeine...
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