Wandern durch die Filterblasen

Dem Algorithmus ausgeliefert: Die Berliner Installation »Radiosands« macht digitale Echokammern erfahrbar

Sechzehn Statuen in der Größe stehender, sitzender und kniender Menschen sind in lockeren Formationen im Haus verteilt. Dreiergruppen kristallisieren sich heraus, auch Kreiskonstellationen entstehen. »Achtung, hier ist ein Hinterhalt«, weist Thom Kubli auf eine Figur hin, deren Frontansicht um 180 Grad gedreht ist. Sie fixiert plötzlich den Besucher, der sich hinter die Gestalten geschlichen hat. Kubli, Komponist und Performance- und Installationskünstler, hat dieses Ensemble geschaffen.

Statt einen Kopf haben seine Figuren einen analogen Radioempfänger - ein Kasten, mit leuchtender Skala für den Sendersuchlauf und zwei Knöpfen für Lautstärke und Frequenzwahl. Im Unterschied zur herkömmlichen Benutzung von Radios soll man hier aber nicht selbst an den Knöpfen drehen - denn sie rotieren von ganz allein. Neue Sender stellen sich ein, die Geräusche werden lauter oder leiser. Gesteuert wird dies durch Algorithmen.

Kublis Sensoren lauschen ...


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