So war es nicht
Frederick Taylor über einen ungewollten Krieg - Deutsche und Briten am Vorabend des Überfalls auf Polen
Britische Historiker überraschen ihre deutschen Kollegen und das Publikum immer wieder mit ungewöhnlichen Bewertungen der jüngeren deutschen Geschichte. Besonders erfolgreich dabei war Christopher Clark mit seiner milden Beurteilung Kaiser Wilhelms II. und seinem Freispruch der Deutschen von der Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges (»Die Schlafwandler«). Der 1947 geborene britische Historiker Frederick Taylor gab seinem neuen Buch den Titel: »Der Krieg, den keiner wollte«. Es beschäftigt sich mit dem letzten Jahr vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Der Autor beabsichtigt nicht, die bestens erforschte politische Geschichte des letzten Friedensjahres umzuschreiben, obwohl der Untertitel darauf hindeuten könnte. Er befasst sich in soziologischer Manier mit den Befindlichkeiten der britischen und der deutschen Bevölkerung in Hinblick auf einen künftigen Krieg. Der Einleitungssatz irritiert dennoch: »In dem entscheidenden Jahr zw...
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