Ein Proletarier in der Politik

Der Stahlwerker Mirko Böhnisch tritt bei der Landtagswahl für die LINKE an.

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Für den Landtagswahlkampf hatte sich Mirko Böhnisch eine Woche Urlaub genommen. Zuletzt ist er wieder zur Arbeit gegangen. In Früh-, Spät- und Nachtschichten ist der 49-Jährige Anlagenfahrer im Kaltwalzwerk des Stahlkonzerns Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt - ein echter Proletarier. Die Technik fasziniert ihn immer noch, nach 30 Jahren im Beruf - wenn bei einem Höllenlärm die Stahlbänder von »Zwei-Null Ausgangsdicke bis auf Null-38 runtergewalzt« werden. Körperlich ist die Arbeit nicht mehr so schwer wie Ende der 1980er Jahre, als er im damaligen Eisenhüttenkombinat Ost Metallurge für Walzwerkstechnik gelernt hat. Nur wenn mal ein Band reißt, muss er ordentlich zupacken, um den Schrott wegzuräumen. Sonst läuft viel per Knopfdruck beziehungsweise wird vom Computer gesteuert und über Bildschirme überwacht. Ein Kinderspiel ist es deswegen keineswegs. »Sieht einfach aus, aber man muss immer hellwach sein«, erklärt Böhnisch. »Es ist eine ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.