- Politik
- YouTube
Herbe Kritik an Social-Media-Kampagne »CSYOU«
Vorwurf der Zensur an CSU-Format / Christsoziale: Haben nichts gelöscht
Berlin. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag fährt mit ihrer neuen Social-Media-Kampagne auf Youtube weiter herbe Kritik ein. Zehntausende Nutzer bewerteten die Replik auf den Youtuber Rezo mit einem Daumen nach unten. Die Zahl der negativen Bewertungen stieg bei knapp 340.000 Videoaufrufen bis Montagnachmittag auf 72.000, positive Likes gab es 2100. Zahlreiche Nutzer beschwerten sich unterdessen, dass ihre Kommentare gelöscht worden seinen. Die CSU widerspricht: »Es wurde nichts gelöscht, und wir werden auch nichts löschen«, sagte ein Sprecher auf Anfrage der dpa. Auf negative Reaktionen sei man durchaus eingestellt. »Wir haben Erfahrung im Umgang mit Kritik.«
Auf Youtube beklagten sich zahlreiche Nutzer darüber, dass ihre Kommentare nicht mehr zu finden seien. »Wo ist denn mein Kommentar? Gelöscht? Vergessen freizuschalten?«, fragt etwa der Nutzer »T REX«. »Mein Kommentar eben war konstruktiv und nicht beleidigend... Trotzdem gelöscht«, schrieb ein anderer Nutzer. »Lol ich hab vor 1 min was kommentiert Der kommentar wurde gelöscht«, hieß es bei »Domi09«.
Die erste Folge der »Antwort auf @resomusik heißt Armin« war am Samstag auf Facebook und Instagram online gegangen. Armin Petschner ist der Social-Media-Chef der CSU-Landesgruppe Berlin. Das neue Format soll sich in rund fünfminütigen Clips mit tagespolitischen Themen aus Sicht der CSU befassen und alle zwei Wochen online gehen.
In der ersten Folge standen die Klimabilanz der Umweltaktivistin Greta Thunberg, die Flugreisen der Grünen im Bundestag und die »Nörgler im Land« im Fokus der Kritik von Petschner. Im Mai hatte der Youtuber Rezo vor der Europawahl mit einem Unions-kritischen Videobeitrag für viel Diskussion gesorgt. Die CSU will nach eigenen Angaben an dem Format festhalten. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!