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Euphorie, Enttäuschung und Frust
Der Kampf der Sorben um Minderheitenrechte und Mitbestimmung in und nach der »Wende« in der DDR
Etwa 60 000 Sorben lebten in der DDR. Schon in der ersten Verfassung 1949 wurden sie als Minderheit anerkannt, wenn auch nicht explizit als solche benannt. Gerade auch in Hinblick auf ihre Verfolgung in der Zeit der Hitlerdiktatur, einschließlich des Verbots ihrer Interessenvertretungen 1937, wurden ihnen in der DDR Sonderrechte wie Unterricht in sorbischer Sprache sowie eigene Institutionen zugestanden. Ihr Brauchtum wurde gefördert, und sie genossen zweifellos Privilegien.
In der Lebenswirklichkeit stand jedoch nicht alles zum Besten. Und so gehörten Lausitzer Sorben zu jenen Bürgern, die sich ’89 euphorisch engagierten, um Defizite im gesellschaftlichen Zusammenleben zu beheben, für mehr Mitbestimmung und Demokratie nicht nur auf dem Papier. Ihre Vorschläge und Initiativen zielten, wie die der meisten Demon᠆stranten in Leipzig, Berlin, Rostock und anderswo, auf eine reformierte DDR - auch noch Wochen und Monate, nachdem der Ruf...
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