Kulturkampf oder Selbstbestimmung?

Das »Burkaverbot« wird in den Niederlanden heiß diskutiert, auch weil es schwammig formuliert ist

  • May Naomi Blank, Nijmegen
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Auf den wackeligen Bildern einer Handykamera taumelt der Gehweg einer Rotterdamer Straße. Am Bildrand Reihenhäuser, gemauert aus rotem Klinker. Fahrradwege, wie in allen niederländischen Städten ähneln sie in ihrem matten, monotonen Rot den Ziegeln der Häuser. Was man nicht sieht, ist die Frau, die filmt. Sie trägt Nikab, schreibt sie in einem Kommentar zum Video, eine Gesichtsbedeckung, die nur die Augenpartie freilässt.

»Das ist jetzt aber nicht mehr erlaubt«, ruft eine Männerstimme. Der Mann rückt ins Bild. »Was geht Sie das an?«, kontert die Filmende. »Sie wissen ja nicht mal, was im Gesetz steht«. Doch der Mann ist nicht zu beirren. »Ich habe es doch in der Zeitung gelesen!«, hält er dagegen. Es folgt ein verbaler Schlagabtausch. Die Nikabträgerin versucht, das neue Burka-Gesetz zu erklären. Der Fremde hält an seiner Position fest: »Es stand so in der Zeitung«.

Anwendungsbereiche

Das ganze Land diskutiert derzeit über...


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