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Das politische Spiel

Beim Fußballverein Hapoel Katamon Jerusalem steht eine Frau an der Spitze - und auf den Rängen jubeln Jüdinnen und Palästinenserinnen, Männer mit Kippa und Jungs in Antifa-Shirts.

  • Lea Schönborn
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Rot-schwarze Banner wehen durch die Luft, darauf Hammer und Sichel. Zwischendrin eine Regenbogenfahne. Ein paar Hundert Fans stehen auf den Rängen des Teddy-Kollek-Stadions. Sie feuern ihr Team Hapoel Katamon Jerusalem an, die Saison in der zweiten israelischen Fußballliga hat gerade begonnen.

»Auf der Straße rufe ich deinen Namen, von Katamon bis Sheikh Dscharrah!« schallt es von den Rängen. Katamon ist ein Viertel in Westjerusalem. Hier befindet sich die Spielstätte des Vereins. Der Stadtteil Sheikh Dscharrah liegt auf der anderen Seite der Stadt, in Ostjerusalem. Daphne Goldschmidt steht ganz vorne am Zaun. Um ihren Hals trägt sie einen rot-schwarzen Schal, und in ihrer Hand hält sie einen Kaffeebecher. Sie ist die einzige weibliche Vorstandsvorsitzende eines israelischen Profiklubs. Frauen kommen seit vergangener Saison in Israel kostenlos zu Fußballspielen der israelischen Ligen. Gut findet Goldschmidt das aber nicht. »Es ist...


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