Ein wildes, lebendiges Industriedenkmal
In den Ruthenbergschen Höfen produzierten bis zur Wende DDR-Betriebe - ihnen folgten Handwerker und Künstler
Flächen für den Wohnungsbau in Berlin sind knapp, und so werden auch Immobilienstandorte in bislang eher unterschätzten Lagen zunehmend interessant. Seit einigen Jahren entstehen auch zwischen Weißenseer Spitze und Greifswalder Straße ansehnliche Wohnanlagen zwischen Gewerbestandorten und Altbauten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen.
Arno Kiehl ist fassungslos, wenn er das schmiedeeiserne Gitter sieht, das den geschwungenen Neubau in der Lehderstraße 29-32 samt Vorgarten von der etwas schmuddeligen Umgebung trennt. Kiehl ist Ur-Weißenseer, 85 Jahre alt und »immer hier wohnend«, wie er betont. »Wie eine Trutzburg, so was passt doch gar nicht hierher«, grummelt er. Nebenan, in der Nummer 33, war sein Elternhaus. »Unten rechts, im Erdgeschoss, hatte Frau Mossel ihr Tabakgeschäft. Nachdem am 21. April 1945 die Rote Armee hier einmarschiert war, sind wir dort als Stifte in den Keller eingestiegen, haben Zigarren, Zigaretten und Kautabak ›...
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