Unsichtbar und doch präsent

Auf einem Rundgang wird die koloniale Vergangenheit aus Sicht der Frauen thematisiert

  • Carmela Negrete
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Wer hat etwas über den deutschen Kolonialismus in der Schule gelernt?«, fragt Jacqueline Mayen in die Runde. Die Antwort kennt sie bereits: kaum einer. Es ist Freitag, und Mayen spricht vor einer bunten Truppe in der »M-Straße« in Berlin-Mitte. Die Kulturanthropologin und Afrikawissenschaftlerin macht bereits seit 2015 Rundgänge durch die Hauptstadt. Das besondere: Es geht dabei nicht nur um den deutschen Kolonialismus, sondern auch um die Perspektive darauf. Bei ihren Vorträgen stehen die Frauen im Mittelpunkt, sowohl als Täterinnen wie auch als Opfer oder Widerstandskämpferinnen. Das Interesse am Rundgang steigt, auch das Publikum verändert sich: »Es kommen immer mehr junge Menschen, das freut mich sehr«, sagt Mayen.

Die Tour findet dieses Mal auf Einladung des Instituts für diskriminierungsfreie Bildung (IDB) statt, das in der Mohrenstraße seinen Sitz hat. Den Straßennamen möchte Mayen nicht aussprechen. Er steht für sie für d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.