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Cane erneut in der Türkei verurteilt
Gegen Kölner Sängerin verhängt ein Gericht in Edirne eine Bewährungsstrafe wegen Präsidentenbeleidigung
Istanbul. Die Kölner Sängerin Hozan Cane, die in der Türkei wegen Terrorvorwürfen inhaftiert ist, wurde nun auch wegen Präsidentenbeleidigung verurteilt. Das Gericht im westtürkischen Edirne verhängte am Montag eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten gegen sie, wie ihre Anwältin Newroz Akalin der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Anlass der Klage war nach Angaben der Anwältin eine Karikatur mit Präsident Recep Tayyip Erdogan, die auf einer unter Canes Namen geführten Facebook-Seite geteilt worden war. Die Seite sei aber nicht von ihrer Klientin eingerichtet worden, sagte die Anwältin.
Cane war bereits im November 2018 wegen Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden. Auch diese Anklage stützte sich unter anderem auf angebliche Inhalte ihrer Facebook- und Twitter-Profile.
Die Sängerin war kurz vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Juni vergangenen Jahres in Edirne festgenommen worden und ist seitdem inhaftiert. Sie hatte dort eine Wahlkampfveranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP unterstützt. Cane hat kurdische Wurzeln und besitzt nur die deutsche Staatsbürgerschaft.
Ihre Tochter Gönül Örs (37) war in der vergangenen Woche in Edirne verhaftet worden, weil sie versucht haben soll, illegal die Grenze zu übertreten. Wegen Terrorvorwürfen lag eine Ausreisesperre vor. dpa/nd
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