Zur Lage der Autorin
Wer liest wen? Eine Fortsetzung der Sexismusdebatte, die Studierende aus Hildesheim vor zwei Jahren anstießen
Der Büchermarkt ist männlich geprägt. Männer werden gelesen, Männer werden besprochen - sie machen 70 Prozent aller medialen Rezensionen aus. Und nicht nur in den Medien, auch an den Universitäten und Schreibschulen beinhaltet der Lektürekanon vorwiegend die Werke weißer Männer. Was man gelesen haben muss, welche Namen man besser kennt - selten sind das Namen weiblicher Autorinnen oder von Menschen, die als nicht-weiß gelten und Rassismus ausgesetzt sind, obligatorisch taucht noch eine Ingeborg Bachmann oder eine Virgina Woolf auf.
Das haben die Studierenden in Hildesheim vor zwei Jahren zum Anlass genommen Kritik an ihrem Institut und der Literaturszene zu üben. Viele männliche Professoren und der Gesprächsanteil von Männern in Seminaren ist höher, obwohl sie unter Studierenden die Minderheit sind. In einem Dossier sammelten sie schließlich ihre Erfahrungen. »Sie machten vor allem auf die sehr latenten Diskriminierungsformen aufmerksa...
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