• Politik
  • Rasse als soziales Konstrukt

Jenaer Kontinuitäten

Der Biologe Uwe Hoßfeld über »Rasse« als soziales Konstrukt und die Verantwortung der Wissenschaften

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In der vergangenen Woche veröffentlichten Sie mit Kollegen eine Erklärung, in der sie klarstellen, dass »Rasse« sich nicht aus einer biologischen Wirklichkeit ableitet, sondern das Ergebnis von Rassismus ist. Was heißt das im Klartext?

Die Einteilung der Menschen in »Rassen« war und ist zuerst eine soziale und politische Typenbildung, gefolgt und gestützt durch eine anthropologische Konstruktion. Die Grundlage dafür waren willkürlich gewählte Eigenschaften, wie etwa Haarstruktur, Hautfarbe oder Schädelform. Hautfarbe als Kategorisierungsmerkmal ist dabei genauso absurd wie die Unterscheidung in »wollhaarig« und »schlichthaarig«, weil wir heute wissen, dass wir bis vor 6000 bis 8000 Jahren alle dunkel pigmentiert gewesen sind und sich erst durch die Migration der Menschen in den Norden, wo sie weniger Sonnenstrahlung ausgesetzt waren, die Haut angepasst hat, um Vitamin D synthetisieren zu können. Es handelt sich dabei um Kategorien...


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