Totschießen in der Falle

Niedersachsen lässt Wildschweine in »Saufängen« erlegen und rechtfertigt das mit Seuchenvorsorge

Der komische große Kasten inmitten des dichten Waldes ist der Wildschweinrotte suspekt. Sie hält auf dem Weg zur Suhle gehörig Abstand zu dem unbekannten, seit einigen Tagen neben der alten Buche stehenden Gebilde. Doch in seiner Nähe riecht es für Keiler, Bache und Frischlinge verlockend nach Eicheln und Mais. Der für jeden Schweinerüssel verführerische Duft kommt aus einem Loch, durch das ein Schwarzkittel problemlos in den Kasten hinein schlüpfen könnte. Schließlich kann die Rotte nicht widerstehen, wagt sich in das geheimnisvolle Gehäuse, hört hinter sich eine Klappe zufallen, und schon endet der mutige Ausflug blutig - unter den Kugeln des Jägers.

Er hat seine Beute nicht aufspüren, hat ihr nicht nacheilen müssen. Bequem konnte der Jäger draußen vom Rande der Falle ein Wildschwein nach dem anderen totschießen. Eine waidgerechte Jagd, bei der das Wild immer noch Chancen hat, dem Schuss zu entgehen, ist das nicht. Und der Einsa...


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