Türkische Mandeln

Die Leichtathleten suchen in Katar ihre Weltmeister, 2022 folgen die Fußballer. Jirka Grahl schaut sich im Emirat um.

Die Welt ist klein, gerade bei Weltmeisterschaften: Man trifft Leute aus aller Herren Länder. Kübra beispielsweise, die Frau, die in der Nacht von Freitag zu Samstag meine Rettung war, stammt aus der Türkei. Es war kurz vor Mitternacht, schwüle 33 Grad heiß. Ich hatte nur gefrühstückt und gehofft, im Start- und Zielbereich des Marathonlaufs der Frauen würde es zumindest die eine oder andere Streetfood-Bude geben, sollten hier hier doch die Bewohner Dohas ein Eröffnungsfest mit Feuerwerk und ein paar Grußworte des Scheichs erleben - Tamim bin Hamad Al Thani, der Alleinherrscher, dessen Konterfei hier an jedem vierten Gebäude prangt.

Doch viel Strandleben war da nicht an dieser Stelle der »weltberühmten Corniche«, wie einheimische Zeitungen die kilometerlange Strandpromenade nennen: Ein paar hundert Arbeiter aus Indien, Bangladesh, Nepal oder Sri Lanka standen wartend hinter den Balustraden. Hinter ihnen blinkten die Wolkenkratzer v...


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