Anfangs wollte er nur spielen

»Brecht in echt«: Das Berliner Kino Babylon zeigt alle Filme, die Bertolt Brecht initiiert hat oder an denen er beteiligt war

Er war so alt wie das noch junge Medium Film im Kino. Der angehende Dichter Bertolt Brecht kannte den Film und dessen frische Mittel noch als Jahrmarktsattraktion und Jux. Aber er ahnte wohl schon die immensen künftigen Möglichkeiten des Mediums, die er dann für sein Schaffen nutzen würde.

Anfangs wollte er nur spielen: Sein Filmdebüt gab er 1922 - da war er 24 Jahre alt - mit dem Film »Mysterien eines Frisiersalons« (den er zusammen mit seinem späteren Freund und Regisseurkollegen Erich Engel inszenierte): eine Stummfilmgroteske voller Slapstick in bester Chaplinscher Manier, die heute wie ein komischer Vorgriff auf den deutschen Filmexpressionismus wirkt. Knapp zehn Jahre später wurde Brecht professionell: Die Verfilmung seiner »Dreigroschenoper« (1931, Regie: Georg Wilhelm Pabst) nach dem spektakulären Erfolg der Uraufführung betrachtete er auch als Möglichkeit, Geld zu verdienen. Und sie brachte ihn zugleich in Konflikt mit der bür...


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