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Sprachlos von Geburt an
Kinder haben weniger Chancen, wenn sie nicht lernen, sich auszudrücken / Entscheidend ist das Elternhaus
Montagnachmittag am Diesterweg-Gymnasium im Berliner Stadtteil Wedding. Draußen ist schönstes Frühsommerwetter, aber eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Oberstufe diskutiert drinnen im Klassenzimmer über das deutsche Grundgesetz, Artikel 8. »Was ist der Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit?«, fragt Kujtim Krasniqi. Er leitet die Grundgesetz-AG, ein freiwilliges Nachmittagsangebot. Dozierend geht der junge Mann vor der Schülergruppe auf und ab.
Krasniqi, 24 Jahre alt, ist ein Vorbild für die Jugendlichen, die hier zur Schule gehen. Denn er kommt aus einem ähnlichen Milieu wie sie. Auch er ist im Berliner Bezirk Wedding aufgewachsen, auch er ist auf das Diesterweg-Gymnasium gegangen. Fast alle, die hier über das Grundgesetz diskutieren, stammen aus sogenannten bildungsfernen Familien. Aber Krasniqi ist den anderen voraus: Er hat es geschafft, er hat Abi gemacht und Jura studiert.
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