Wie aus dem Labyrinth ein Palast wird
Die Dokumentation »Memory Games« stellt Gedächtnissportler und ihre Methoden vor - die erstaunlich psychedelisch wirken
Zitate kann ich mir recht gut merken, Ereignisse und Zusammenhänge auch, meist sogar die Abgabedaten für meine Texte. Das ist nützlich, wenn man Journalist ist. Bei mir sind Namen das Problem. Wie heißt noch gleich der Schauspieler, der recht eindrucksvoll als Moses war in, nein, nicht »Exodus«, liegt nahe, aber da geht es um jüdische Holocaust-Überlebende, die nicht in das britische Mandatsgebiet Palästina einreisen dürfen, sondern »Die zehn Gebote«? Yul Brynner spielt in diesem Film den Pharao, daran kann ich mich erinnern, denn ich habe ihn als »die Glatze« abgespeichert.
Wer diese Speichermethode systematisiert und eifrig trainiert, kann Erstaunliches vollbringen und sich beispielsweise 413 Bilder oder 146 gesprochene Zahlen in fünf Minuten einprägen. Der Dokumentarfilm »Memory Games« stellt sogenannte Gedächtnissportler vor, fragt sie nach ihren Motiven und Methoden und begleitet sie zu Wettkämpfen. Es sind recht unterschiedliche C...
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