Auf Abstand gegen alle irdische Macht
Ausstellung im Potsdamer Landtag widmet sich der Verfolgung der Zeugen Jehovas vor und nach 1945
Zu den bewährten Mustern heutiger deutscher Geschichtsaufarbeitung gehört, stets die Unvergleichbarkeit von Faschismus und DDR-Zeit zu bestätigen, beide Systeme in der Praxis aber konsequent in einem Komplex zu betrachten. Ausdruck davon ist die in der vorigen Woche von Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) eröffnete Ausstellung »Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR«. Erarbeitet worden ist die Schau von Sabine Arend (Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) und finanziert von der Bundesstiftung für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.
An mehreren Beispielen wird dem Betrachter vor Augen geführt, dass Zeuginnen und Zeugen Jehovas (Bibelforscher) sowohl im NS-Staat als auch später in der DDR Repressionen und Verfolgung erfahren haben. Dokumentiert sind konkrete Lebensläufe. Demnach wurden die Bibelforscher nach der Befreiung Deutschland vom Faschismus zunächst als Verfolgte des Naziregimes anerkannt - ein Status, der ...
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