Zurück ins Licht
In der Tragikomödie »Der Glanz der Unsichtbaren« gewinnen obdachlose Frauen ein neues Selbstbewusstsein
Sie nennen sich Edith Piaf, Salma Hayek oder Brigitte Macron. Sind das ihre Künstlernamen? Nein, eher die Masken, hinter denen sie ihr Elend verbergen. Dieses Elends schämen sie sich, denn wer arm ist, hat versagt. Armut ist der schwerste Makel in einer Konsumgesellschaft. Wer arm ist, lebt von Almosen, der zählt nicht mit, den sieht man nicht. Da hat sich seit Brechts »Dreigroschenoper« nichts verändert. Erfolg und Misserfolg in der bürgerlichen Gesellschaft werden immer noch daran gemessen, wie viel Aufmerksamkeit jemand auf sich zu ziehen vermag: »Denn die einen sind im Dunkeln / und die andern sind im Licht / und man sieht nur die im Lichte / die im Dunkeln sieht man nicht.« Es wird höchste Zeit, einmal die Beleuchtungsverhältnisse zu verändern, hat sich Regisseur Louis-Julien Petit gesagt. Darum geht es in seiner Tragikomödie »Der Glanz der Unsichtbaren«: dass andere als bisher ins Licht treten, jene, die allzu lange unsichtbar w...
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