Notwendigerweise schlicht
Rory Gallagher war ein fintenreicher Folk- und Blues-Mann. Jetzt gibt es eine neue 3-CD-Box
Am Ende war er fett geworden. Aber er tingelt bis zuletzt durch die Clubs und kleinen Hallen, und was er an Geschwindigkeit und Verve eingebüßt hat, macht er mit Gefühl und Straßenweisheit wieder wett. Für Eingeweihte kaum überraschend, wird er 1995 ins Krankenhaus eingewiesen, um seine vom langjährigen Guinness-Abusus ganz mürbe gewordene Leber durch eine frische zu ersetzen, dabei fängt er sich einen Virus ein, der seine Gitarre, eine alte 61er-Signature-Strat mit der Fertigungsnummer 64351, zur Waise macht.
Gekauft hat er sie 1963, als er noch mit der Fontana Show Band die Kneipensäle Irlands beackert. Schon bei Taste, dem Trio, mit dem er dann in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts den Durchbruch schafft, ist sie so zugerichtet, wie sie dann ins kollektive Gedächtnis eingeht: durchgenudelt, zerdengelt, der Lack bis auf das Holz runtergerockt. Gallaghers Erben haben sie 2011 Joe Bonamassa geliehen, für einen Auftritt im Hammersmith Ode...
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