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Erst die Interessen, dann die Moral
Hatz gegen Handke: Wurde der Literaturnobelpreis an einen »politischen Extremisten« verliehen?
Preisverleihung ist härteste Wahrheit: Da wird einem nichts geschenkt. Gerade noch hatte Michael Krüger, lange Jahre einer der bedeutenden Verleger des Landes, gehofft, mit dem Nobelpreis für Literatur würden die »unseligen Irritationen« über Peter Handkes Engagement für Serbien »endlich aufhören«. Werden sie nicht. Denn es sind keine Irritationen. Es ist fortdauernder Kampf - um einem großen Dichter den Leumund zu stopfen.
Wieder also setzt, nach der Stockholmer Entscheidung, Tobverlangen ein. Postwendend. Kommentare weltweit nähern sich dieser Tage schnell dem Vokabular früherer Attacken: Der Dichter sei ein »politischer Extremist« (so der »Guardian«). Es ist, als hätten die aufgebrachten Gemüter Sätze ausgegraben, die vor Jahren schon in der »FAZ« standen: »Es wird Zeit, sich bewusst zu werden, dass von einem Autor solchen Ranges wie Handke eine Gefahr ausgehen kann. Seine auf vermeintliche Nebensächlichkeiten ausweichende, lit...
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