Werbung

Ostdeutsche sind in Bundesministerien weiter unterrepräsentiert

Nur 3 von 121 Abteilungsleitern sind im Osten geboren / LINKE kritisiert: Spitzenkarrieren für Ostdeutsche werden blockiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In den Leitungsebenen der Bundesministerien sind Ostdeutsche auch drei Jahrzehnte nach der Wende weiter unterrepräsentiert. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des LINKEN-Bundestagsabgeordneten Matthias Höhn hervor. Laut den Zahlen, über die zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete und die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, sind von 1750 Referatsleitern in den Bundesministerien und im Kanzleramt nur 217 in Ostdeutschland geboren. Das entspricht gut 12 Prozent, bei einem Anteil von rund 17 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

Besonders frappierend ist die Diskrepanz bei den Abteilungsleitern: Hier liegt der Anteil der in Ostdeutschland Geborenen mit 3 von 121 Beamten noch niedriger. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine frühere Anfrage Höhns hervor, die ebenfalls dem RND und der dpa vorliegt.

Betrachtet man die Ebene der Referatsleiter, ist das Innenministerium die einzige Bundesbehörde, die beim Anteil der Ostdeutschen mit 18,7 Prozent über dem Bevölkerungsschnitt liegt. Schlusslicht ist das Landwirtschaftsministerium mit 7,2 Prozent. Zum Bundesverteidigungsministerium gab es keine Angaben.

Nach dem Umbruch der Aufbruch
Ostdeutschland hat eine große Transformation bereits hinter sich. Gesellschaftliche Analysen beschäftigen sich mit dieser Zeit - und wie es weitergeht.

Höhn bewertete die Zahlen kritisch: Sie »belegen, dass Ostdeutsche in wichtigen Entscheidungsebenen der Bundesministerien unterrepräsentiert sind«, sagte er den Zeitungen des RND. Überdies zeige der Vergleich, »wie blockiert Spitzenkarrieren für Ostdeutsche« immer noch seien. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.