Sehr geehrter Herr Fritsch,

Ojemine: »Amphitryon« von Herbert Fritsch an der Berliner Schaubühne

  • Maximilian Schäffer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

am Montag habe ich die Vorstellung ihres Theaterstücks »Amphitryon« (Molière) nach ungefähr zehn Minuten verlassen. Ich habe mich daraufhin gefragt, wieso ich das eigentlich gemacht habe, und ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte ich auch deswegen. Dann habe ich nachgedacht, und deswegen schreibe ich Ihnen jetzt.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag freue ich mich für gewöhnlich auf ein bisschen Kultur. Dass Kultur auch Bildung sein kann, weiß ich, und das lehne ich keineswegs ab. Lachen tue ich aber auch gerne, und weil mir mehrere Personen aus dem Bekanntenkreis gesagt haben, dass Ihre Stücke oft sehr lustig sind, habe ich mich also auch auf etwas Heiterkeit gefreut.

Sie müssen wissen, dass ich ursprünglich aus Bayern komme, genauer: aus der Oberpfalz. Und da ist der Humor recht grob. Man lacht gerne über primitive Sachen, wie den Arsch oder das Geschlecht oder wenn jemandem etwas Schlechtes passiert ist, den man nicht besonders m...


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