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Geschichtsfernsehen: Die ARD zeigte den Film »Die Ungewollten« über die Irrfahrt jüdischer Flüchtlinge nach Kuba 1939
Das deutsche Geschichtsfernsehen hat spätestens, seit Guido Knopp es zum Historytainment mit viel Hitler und wenig Analyse aufgeblasen hat, ein unumstößliches Grundprinzip: Es gibt darin die schweigende Mehrheit moralisch aufrechter Zeitzeugen, die sich als passive Objekte des Terrorregimes der Nazis präsentieren. Dessen Subjekte sind meistens nur zwei oder drei echte Nazis. Meist reicht nur ein einziger. Im Fall des ARD-Dokudramas »Die Ungewollten«, das am Montag im Ersten lief, heißt er: Otto Henrich.
Als im Film (nach einer wahren Begebenheit) das gediegene Kreuzfahrtschiff St. Louis von Hamburg aus nach in Richtung Havanna in See sticht, ist es die Aufgabe des aasigen Stewards (Florian Panzner), Opfer und Täter für die Handlung und fürs breite Publikum zweifelsfrei unterscheidbar zu machen. Erstere sind dabei exakt 937 jüdische Passagiere aus aller Welt, die der hanseatische Dampfer Richtung Freiheit bringen soll; letztere bes...
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