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Der Wille zu Freiheit

Monika Schoeller ist tot

  • Lesedauer: 2 Min.

Die langjährige Leiterin des S. Fischer Verlags, Monika Schoeller, ist nach einer schweren Krankheit am 17. Oktober in Filderstadt bei Stuttgart gestorben.

Sie wurde am 15. September 1939 als Tochter des Verlegers Georg von Holtzbrinck in Stuttgart geboren. Sie studierte in München, Wien, Paris, London Sprachen und in Zürich Kunstgeschichte und Germanistik. Das Verlagshandwerk lernte sie vor allem beim Verlag Artemis & Winkler. Zusammen mit ihrem Bruder Stefan von Holtzbrinck waren sie Gesellschafter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.

1974 wurde Monika Schoeller Leiterin der S. Fischer Verlage in Frankfurt am Main. Bis 2002. Sie blieb aber Verlegerin und Mitglied der Geschäftsführung.

Unter ihrer Ägide wurden große Publikationen herausgebracht, darunter die Veröffentlichung der Tagebücher Thomas Manns ab 1977. Auch Werke von unter anderem Sigmund Freud, Arthur Schnitzler, Heinrich Mann, Franz Kafka und Hubert Fichte sind erschienen. Unter Schoellers Leitung wurde zudem die sogenannte »Schwarze Reihe« 1977 veröffentlicht - die bislang umfangreichste Buchreihe zum Nationalsozialismus.

Für ihr Engagement erhielt Monika Schoeller zahlreiche Auszeichnungen, vor allem 2004 die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt (Main). Auf der Seite der Fischer Verlage schreibt Stefan von Holtzbrinck: »Meine Schwester war für neue Entwicklungen und Veränderungen immer aufgeschlossen« und konnte dabei das Wesentliche von der Mode unterscheiden. (...) Es ging ihr vor allem um diejenigen, die wir in der jüngsten deutschen Geschichte so bitter und mühevoll erlernen mussten und immer wieder aufs Neue erlernen müssen: Toleranz und Mitmenschlichkeit, den Willen zu Freiheit und Gerechtigkeit.»

Monika Schoeller wurde 80 Jahre alt. nd

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