Sprache unter Verdacht
Die arabisch-deutschen Literaturtage in Berlin wollten Vorurteilen mit Kunst begegnen
Welche Wirkung hat der Klang einer Sprache, die man nicht versteht? Die Übersetzerin Leila Chammaa erzählt von einem Versuch auf der Leipziger Buchmesse. Sie las einen Auszug aus einem arabischen Kinderbuch und fragte, was die Zuhörer*innen verstanden hätten. »Islam und Allah«, sagte eine Frau. »Beide Wörter kamen im Text nicht vor«, erzählt Leila Chammaa und berichtet, wie sehr sie diese Episode erschüttert habe. Der Klang des Arabischen scheint für viele Menschen in der westlichen Welt mit Religion, aber auch mit Terrorismus verknüpft zu sein. Den Zusammenhang zwischen Sprache und Vorurteilen problematisierten die arabisch-deutschen Literaturtage am Wochenende in Berlin. In der arabischen Bibliothek Baynatna in der Zentral- und Landesbibliothek diskutierten Schriftsteller*innen, Dichter*innen, Künstler*innen und Übersetzer*innen unter der Überschrift »Verfemte Sprachen« über Erfahrungen und Strategien.
»Wir wollen darauf aufmerksam ma...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.