Als die Sozialisten durch die Hintertür mitregierten

Das Magdeburger Modell in Sachsen-Anhalt öffnete der PDS den Weg in Regierungen.

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Das »Denkmal des unbekannten Tolerierers« wurde nie errichtet. Roland Claus, Stratege der PDS in Sachsen-Anhalt, hatte es augenzwinkernd angeregt, als 2002 eine Aufsehen erregende Periode in der Landespolitik zu Ende ging: das Magdeburger Modell, die Tolerierung einer Regierung anfangs von SPD und Grünen, später nur noch der SPD, durch die PDS.

Acht Jahre zuvor hatte der SPD-Politiker Reinhard Höppner zunächst auf wechselnde Mehrheiten für eine rot-grüne Regierung gesetzt. Die CDU, die knapper Wahlsieger gewesen war, verweigerte sich aber; faktisch kamen die zur Mehrheit fehlenden neun Stimmen so stets von der PDS. Im Bund schlugen die Wogen über den vermeintlichen Tabubruch nur fünf Jahre nach Ende der SED-Herrschaft hoch; CSU-Generalsekretär Erwin ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.