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Schöner Reisen geht jetzt auch ab Schönefeld
Der altgediente Flughafen wird für die nächsten Jahre fit gemacht - jetzt ging das modernisierte Pier 3a in Betrieb
Für Flugreisende, die jetzt vom alten Flughafen Berlin-Schönefeld aus in die Ferne fliegen, ist die Neuzeit angebrochen. Pier 3a, ein 2004 für Billigflieger errichteter und wegen seiner Enge und äußerst spartanischen Ausstattung berüchtigter Erweiterungsbau des Terminals A, wurde in rund zehn Monaten Bauzeit umgebaut und umfassend modernisiert. Seit einer Woche ist der Zweigeschosser mit rund 4000 Quadratmetern Nutzfläche wieder in Betrieb. Das Ergebnis präsentierte die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) am Dienstag bei einer Führung. 6,5 Millionen Euro habe man in den Umbau investiert, vor allem in die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und die Beschleunigung der Abfertigung, teilte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup mit. Zudem habe man die komplette Technik auf den neuesten Stand gebracht sowie die Verkehre von Schengen- und Non-Schengen-Verfahren und damit die operativen Abläufe neu geordnet, entzerrt und flüssiger gestaltet. Die Abfertigungsgebäude des Flughafens Schönefeld sollen in die Lage versetzt werden, ab Herbst 2020 als Terminal T5 des Hauptstadtflughafens BER für weitere zehn Jahre für den Flugverkehr zu dienen. Dafür werde man einen zweistelligen Millionenbetrag in Gebäude und Einrichtungen investieren, so Lütke Daldrup.
Das aus DDR-Zeiten stammende Abfertigungsgebäude des Flughafens sowie die später erfolgten schlichten Anbauten sind in die Jahre gekommen. Mit zwölf bis 13 Millionen Passagieren, die hier inzwischen pro Jahr abgefertigt werden, ist die einst projektierte Kapazitätsgrenze weit überschritten. Nur 40 Prozent der Reisenden, die etwa im Pier 3a auf einen Flug mit Easyjet und Ryanair warteten, fanden in den beengten, düsteren Warteboxen einen Sitzplatz, eine weitergehende Betreuung fand aus Platzmangel faktisch nicht statt.
Das Erdgeschoss empfängt jetzt mit einem offenen Wartebereich mit fünf Gates (61-65). Ankommende und Abfliegende aus dem Schengen-Raum (EU) können nun in der Augustiner-Bierbar oder in der Sandwich-Manufaktur Hunger und Durst stillen. Im Obergeschoss versüßt das Café »Wunderbar« die Wartezeit. Auch die hier abfliegenden Non-Schengen-Passagiere haben statt der engen Boxen einen offenen Wartebereich. Insgesamt wurde die Sitzplatzkapazität von 600 auf 1100 erhöht. Es gibt bequemere Sitzreihen und Bänke - ausgestattet mit Steckdosen zum Aufladen diverser Endgeräte. Auch die WC-Bereiche wurden erweitert und aufgewertet.
Bevor die Passagiere den Wartebereich betreten, durchlaufen sie die zentralisierte Grenzkontrolle der Bundespolizei. Die Ankunft aus dem Non-Schengen-Bereich erfolgt künftig über die zentralen Ankunftsbereiche in den Terminals A und D.
»In den nächsten Monaten werden wir außerdem die Sicherheitskon᠆trollen in Terminal B erweitern sowie in allen Terminals die Anlagen zur Kontrolle des Reisegepäcks modernisieren«, kündigte der Flughafenchef an.
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